Beerdigung von H.
Heut Nacht war die Beerdigung von H.R., mit dem ich aufgewachsen bin und der Nachbarskind war. Eigentlich beganns damit, dass es die Beerdigung von F.Z. war, ebenfalls Nachbarjunge.
Dann jedoch waren die Vorbereitungen im Haus von R.. Seine Großmutter machte das alles. Ich war im Haus meiner Großeltern, aber nur meine Oma war da.
Wir guckten immer zum Fenster rüber zum Haus von R. - in der Realität viel zu weit weg - und waren gleichzeitig dort und gleichzeitig bei uns im Haus.
Gleichzeit gabs Gerede um eine scheinbare Geliebte von H.R., die steinalt war. War wohl in seiner Jugend, wie sie was hatten, bereits in den 40igern. Richtiger Dorfklatsch lief da. Die Frau stand immer in der Nähe bei unserem Haus an der Straße, wo unsere Zufahrt war. Sie hatte ein regelrechtes Faltennetz und erinnert mich jetzt an die andere Nachbarin, die H.'s Großtante war.
Drüben im Haus von den R.'s liefen die Beerdigungsvorbereitungen und ich hatte wohl auch einen Kranz gemacht, der für den Sarg verwendet werden sollte. Ansonsten gabs noch viele Kränze, fast alle mit so blaßlila-cyclamenfarbigen Spinnenchrysanthemen. Die waren rechts und links vom Hofeingang der R.'s aufgelegt. Die Großmutter von R. war in gelb und weiß angezogen - ich hab die Frau zu ihren Lebzeiten nur in dunklen Klamotten gesehen - und auch sonst waren alle eher hell gekleidet.
Nur die Frau bei uns an der Zufahrt, die war in schwarz und rot angezogen. Sie trug einen glänzenden schwarzen, sehr langen Lackledermantel, rote Stiefel, rote Handtasche und hatte einen Kurzhaarschnitt. Die Haare waren schwarz und vorne fiel eine lange Stirnfransensträhne ins Gesicht, die war knallrot gefärbt.
Ich sagte zu meiner Oma, ich könnte auch meinen schwarzen Lederrock anziehen und die rote Bluse - irgendwie waren die Farben auf den Verstorbenen hinweisend - aber ich würde eh nicht zur Beerdigung gehen, der Kranz reicht. Dadurch, dass meine Großmutter immer hinter mir stand, hab ich sie nie gesehen, nur mit ihr gesprochen.
Wie die Sargträger mit dem Sarg - rotes dunkelbraun - loszogen, regnete es und matschte auf die blaßen Kränze.
Nachdem sie direkt vom Haus loszogen und der Friedhof oben im Ort ist, ein paar Kilometer, gehen sie wohl jetzt noch.
Dann jedoch waren die Vorbereitungen im Haus von R.. Seine Großmutter machte das alles. Ich war im Haus meiner Großeltern, aber nur meine Oma war da.
Wir guckten immer zum Fenster rüber zum Haus von R. - in der Realität viel zu weit weg - und waren gleichzeitig dort und gleichzeitig bei uns im Haus.
Gleichzeit gabs Gerede um eine scheinbare Geliebte von H.R., die steinalt war. War wohl in seiner Jugend, wie sie was hatten, bereits in den 40igern. Richtiger Dorfklatsch lief da. Die Frau stand immer in der Nähe bei unserem Haus an der Straße, wo unsere Zufahrt war. Sie hatte ein regelrechtes Faltennetz und erinnert mich jetzt an die andere Nachbarin, die H.'s Großtante war.
Drüben im Haus von den R.'s liefen die Beerdigungsvorbereitungen und ich hatte wohl auch einen Kranz gemacht, der für den Sarg verwendet werden sollte. Ansonsten gabs noch viele Kränze, fast alle mit so blaßlila-cyclamenfarbigen Spinnenchrysanthemen. Die waren rechts und links vom Hofeingang der R.'s aufgelegt. Die Großmutter von R. war in gelb und weiß angezogen - ich hab die Frau zu ihren Lebzeiten nur in dunklen Klamotten gesehen - und auch sonst waren alle eher hell gekleidet.
Nur die Frau bei uns an der Zufahrt, die war in schwarz und rot angezogen. Sie trug einen glänzenden schwarzen, sehr langen Lackledermantel, rote Stiefel, rote Handtasche und hatte einen Kurzhaarschnitt. Die Haare waren schwarz und vorne fiel eine lange Stirnfransensträhne ins Gesicht, die war knallrot gefärbt.
Ich sagte zu meiner Oma, ich könnte auch meinen schwarzen Lederrock anziehen und die rote Bluse - irgendwie waren die Farben auf den Verstorbenen hinweisend - aber ich würde eh nicht zur Beerdigung gehen, der Kranz reicht. Dadurch, dass meine Großmutter immer hinter mir stand, hab ich sie nie gesehen, nur mit ihr gesprochen.
Wie die Sargträger mit dem Sarg - rotes dunkelbraun - loszogen, regnete es und matschte auf die blaßen Kränze.
Nachdem sie direkt vom Haus loszogen und der Friedhof oben im Ort ist, ein paar Kilometer, gehen sie wohl jetzt noch.
LuciaS - 26. Mär, 09:14
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