frauenbilder - vorbilder

in einem blog, in dem ich sehr gerne mitlese - bei ingrid - ist immer wieder das thema "frauen", "matriarchat", und klarerweise das "selbstbild von frauen".
bei einem beitrag fiel mir vor allem ein satz über "vorbilder" ins auge.
>>Und es geht um Selbstfindung, wenn Frauen in Mythologie und Geschichte nach Vorbildern und Identifikationsmöglichkeiten suchen.<<
und dazu möchte ich eine kleine geschichte erzählen.

in einem forum, in dem ich sehr lange aktiv war, kam eine diskussion auf, inwiefern frauen denn überhaupt in der geschichte etwas "erreicht" hätten.
dazu meinte ein männlicher schreiber mit knapp 17 jahren, das ja alle wichtigen erfindungen von männern gemacht worden wären, das würde einem ja in der schule schon beigebracht.
worauf ich herging, und einige internetlinks raussuchte, in denen nicht nur die obligatorische marie curie oder rosa luxemburg vorkamen, sondern jede menge frauen, sei es in astronomie, computer(ohne ada lovelace byron keine computersprache in der jetzigen form), etc. etc. - es stimmt im übrigen, in der schule hören wir nichts von ihnen, haben dadurch nicht in dem maße wie männer, die möglichkeiten vorbilder zu entwicklen.
nun, jedenfalls hatte ich eine schöne liste zusammengetragen, worauf ich von einer weiblichen userin angefurzt wurde, warum ich jetzt die männer für blöd erkläre und sie runtermache!
das war die reaktion, rein auf die liste der frauen aus der geschichte!
nur die aufzählung der selbigen bedeutete in ihren augen bereits ein runtermachen der männer!
der umkehrschluß, wieviel mehr "runtermachen" dann das allgemeine verschweigen von frauen bedeutet, war leider argumentativ nicht rüber zu bringen. auch bei den meisten anderen usern des forums nicht. ab sofort war ich dort die "männerhasserin", die böse "emanze". *ggg*
dabei haben diese frauen in dem sinne ja nie das patriarchat hinterfragt, sondern versucht, darin ihren platz zu haben. auch in den wissenschaftlichen, ihnen "verbotenen" bereichen.
die geschichtlichen damen, mein ich jetzt.
ich denke, dies kleine geschichtlein sagt sehr viel aus, wie unsere gesellschaft geprägt ist.
und wie wenig frauen vorbilder zugestanden werden, die außerhalb der gewünschten sind.
https://www.fembio.org - momentaner stand von über 6000 biographien.
zauberweib - 3. Mär, 12:51

das is leider eine immer noch recht typische reaktion :( übrigens - von wegen was in geschichtsbüchern steht - ein gutes beispiel dafür, wie sehr die sprache eben doch prägt. denn da steht halt, dass _der_ mensch sachen wie mahlen, spinnen, weben, etc. erfunden hat. und ich behaupte ganz frech, dass diese dinge von frauen erfunden wurden!

btw. sollte immer bedacht werden, dass geschichte (also die quellenangaben) von den siegern geschrieben wurde und wird. und das waren im allgemeinen eben feldherrn, krieger - männer ...

Zia - 3. Mär, 22:35

Mein Lieblingsbeispiel...

... in diesem Zusammenhang ist ja
Hypathia von Alexandria.
Über sie ist leider nur sehr wenig bekannt, aber sie muß in der Geschichte der Mathematik und Physik eine so bedeutende und brilliante Persönlichkeit gewesen sein, daß trotz aller Anstrengungen von Fanatikern aller Art die Kunde von ihr noch bis in unsere Zeit durchgedrungen ist.
Oft wird ja das Fehlen von Frauen in den wissanschaftsgeschichtlichen Lehrbüchern als Beweis dafür angebracht, daß Frauen, sozusagen genetisch bedingt, naturwissenschaftlich unbegabt sind, - was natürlich völliger Blödsinn ist.
Hypathia als eine der wichtigsten NaturwissenschaftlerInnen des Altertums (bezogen auf die Gesamtheit aller damals naturwissenmschaftlich tätigen Menschen, weiblich wie männlich) ist ein schönes Gegenbeispiel, - eines unter vielen.
;-)

Zia

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